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durch den Einfluß Karls des Großen gute Fortschritte. Man
kannte damals schon das Pfropfen und Okulieren. Der Fort-
schritt hielt jahrhundertelang an, bis der dreißigjährige Krieg
den Obstbau zugrunde richtete. In den nachfolgenden Jahr-
hunderten wandten ihm die deutschen Fürsten ihre Sorgfalt
zu, besonders der Große Kurfürst und Friedrich der Große.
Im 19. Jahrhundert wirkten zahlreiche Männer durch Wort
und Schrift fördernd auf die Entwicklung desselben ein. Es
entstanden mustergültige Obstplantagen und Lehranstalten.
Gegenwärtig sind Staat und zahlreiche Vereine bemüht, die
Obstkultur in Deutschland zu heben. Es wäre zu wünschen,
daß diese Bestrebungen einen guten Erfolg hätten, da
Deutschland andern Ländern gegenüber noch sehr im Rück-
stände ist, und wir jährlich große Summen für Obst an das
Ausland, namentlich an Österreich-Ungarn, die Schweiz, Italien,
Serbien und vor allem an die Vereinigten Staaten, zahlen.
Verbreitung. In allen Teilen Deutschlands wird Obstbau
getrieben, und selbst in den nördlichsten Landstrichen, wie
Pommern (Stettin) und Schleswig (Gravenstein), züchtet man
noch gute Obstsorten. Die wichtigsten Obstbaugebiete des
norddeutschen Tieflandes sind die Vierlande bei Hamburg, die
Gegend von Stade (Kirschen und Zwetschen) und die Mark
Brandenburg (Werder und Guben). Viel mehr verbreitet ist
der Obstbau in Mittel- und Süddeutschland, wo er in den
fruchtbaren, geschützten Tälern die günstigsten Vorbedingungen
findet. Ganz besonders hervorgehoben zu werden verdienen
der Elbtalkessel bei Dresden (Erdbeeren), das Saaletal mit
seinem Zwetschenbau, das Maintal, das Neckarland, die ober-
rheinische Tiefebene (Pfirsich, Kirsche, Aprikose, Walnuß), das
Lahntal und Elsaß-Lothringen (Erdbeeren und Mirabellen).
Bedeutung. Als Nahrungsmittel ist das Obst von ge-
ringem Werte, wohl aber verdient es als gesundes, wohl-
schmeckendes Volksgenußmittel die höchste Beachtung. Der
fortgesetzt sich steigernde Verbrauch an rohem und getrocknetem
Obst, an Fruchtweinen, Likören, Fruchtsäften und Frucht-
konserven beweist, daß sich die Produkte des Obstbaues einer
immer größeren Beliebtheit erfreuen. Leider hat die Obstbaum-
zählung des Jahres 1900 eine überraschend kleine Zahl von
Obstbäumen ergeben. Diese Tatsache läßt es als sehr dringend
erscheinen, daß noch mehr als bisher Maßregeln zur Förderung
des heimischen Obstbaues getroffen werden. Es ist dabei nicht
außer acht zu lassen, daß ein rationeller Betrieb des Obstbaues
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Extrahierte Personennamen: Karls Friedrich_der_Große Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Italien Serbien Deutschlands Stettin Vierlande Hamburg Stade Brandenburg Guben Dresden Maintal
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gerät u. dgl. empfingen, sondern auf besonderen Hufen angesiedelt waren
und jene Lebensbedürfnisse selbst zu beschaffen hatten. In der Folge
griff dann die Kundenarbeit der Fronhofshandwerker über die Schranken
der grundherrlichen Wirtschaft hinaus. Einzelne erreichten wohl gar,
daß ihnen die Teilnahme am Marktverkehr gegönnt wurde. Das
Handwerk hat in diesem Zeitraum entschieden Fortschritte gemacht.
Es hat aufgehört, bloßer landwirtschaftlicher Nebenberuf zu sein, es
hat infolge beginnender Arbeitsteilung neben der Landwirtschaft eine
gewisse selbständige Bedeutung gewonnen und sich in technischer Be-
ziehung vervollkommnet. Aber noch immer erscheint es an ländliche
und naturalwirtschaftliche Verhältnisse gebunden. Noch immer wird
Ware um Ware getauscht. Von einem durch Geld als allgemeinen
Wertmesser vermittelten Güteraustausch sind nur die ersten Ansätze zu
bemerken. Mithin entbehrte das gewerbliche Leben noch zweier Haupt-
bedingungen für freiere und reichere Entfaltung: es fehlte der Geld-
verkehr, und es gebrach an dauernden und sicheren Mittelpunkten
des Handels und Wandels. Erst nach dem Übergang von der
Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft, erst durch die Entwicklung städtischen
Lebens konnte das Handwerk zu voller Blüte gelangen. vr. ®. etto.
73. Nürnbergs Kunstmerkwürdigkeiten.
Ein Besucher des mittelalterlichen Nürnberg erzählt:
Der Schenkwirt zur Goldenen Rose wies mir eine Treppe hoch
ein heiteres Eckzimmer an. „Hier vor Euch, werter Herr, seht Ihr
die Sebalduskirche und hier zur Seite das Rathaus, die beiden vor-
nehmsten Gebäude der Stadt." So sprach der N)irt, der mit einer
behaglichen Mohlbeleibtheit ein ruhiges und gemächliches ldesen ver-
band. Aaum hatte ich einige Erquickungen zu mir genommen und
den Staub von meinen Füßen geschüttelt, so verließ ich schon die
Schenke. Längs des Rathauses ging ich in die gerade Straße und
gelangte auf den großen Marienplatz, der etwa mitten inne zwischen
jener Airche und der des heiligen Lorenz sich befindet.
Aaum betrat ich den Markt, so fesselte meinen Blick der
schön sie Brunnen, den es geben mag. Ein zierliches Türmchen
von ansehnlicher Höhe mit tausend Bogen und Giebeln, kunstreich
durchbrochen, umringt von vielen Bildsäulen, ragte stattlich über
dem Becken empor. Die Bildsäulen schienen lauter Heldengestalten
zu sein, von denen manche der Aurfürstenmantel schmückte. Als ich
vor dem Brunnen stand, gesellte sich ein junger, hübsch gekleideter
Mann zu mir. Der Jüngling hieß jdaumgärtner und war Albrecht
Dürers Freund. Als ich ihn fragte, wer dieses Aunstwerk verfertigt
hätte, zeigte er mir auf der Rüstung einer Bildsäule, die Karl Iv.
darstellte, den Namen Schonhofer. „Das ist ein alter Meister,"
sagte er, „von dem man sonst nichts weiß." „Man weiß genug
von ihm," erwiderte ich, „wenn man den Brunnen gesehen hat."
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Extrahierte Personennamen: Lorenz Albrecht
Dürers Albrecht Karl_Iv Karl
76
Hermann Schumacher
hat sich nicht auf Anpassung der Produktionsmittel aneinander beschränkt,
sondern diese Produktionsmittel selbst verbessert. Pierher gehört vor allem
die Pflanzenzüchtung, in erster Linie durch Auslese und in zweiter durch
Kreuzung. In Schottland ist sie zu Anfang des *9. Jahrhunderts auf-
gekommen, und um die Mitte des Jahrhunderts ist die Führung in ihr
wissenschaftlich und praktisch auf Deutschland übergegangen. Die deutsche
Landwirtschaftsgesellschaft hat sich dieser Aufgabe mit besonderen: Eifer
angenommen. Reiche Erfolge sind in unablässiger kluger Arbeit insbesondere
in den letzten anderthalb Jahrzehnten erzielt worden. Zugleich mit den Ver-
besserungen in der Bodenbearbeitung und Düngung spiegeln sie sich in der
Statistik des Ernteertrags der wichtigsten Nährstoffe im Verhältnis zur be-
bauten Fläche. Es wurde nämlich vom Hektar geerntet in Doppelzentnern:
Roggen Weizen Hafer Kartoffeln
*899/*903 .................. *5,0 *8,8 *7,3 *32,6
*903/*9*2 ...................*7,0 20,3 *8,6 *32, 4
*9*3 *9,* 23,6 2*,9 *58,6
lvir haben somit den Ernteertrag an Brotgetreide außerordentlich
gesteigert. Da gleichzeitig in Verbindung mit dem Anwachsen unserer Stadt-
bevölkerung die Nachfrage nach Roggen zugunsten des Weizens sich ver-
langsamt hat, sind wir seit *909 wieder zu einem Roggenausfuhrlande
geworden. Hatten wir *902 noch eine Mehreinfuhr von Roggen im Werte
von 93 Millionen Mark, so hatten wir *9*3 eine Mehrausfuhr von fast dem-
selben Betrage. Der Endpunkt der Entwicklung ist unzweifelhaft noch nicht
erreicht.
Ähnliches gilt auch von der Kartoffel. Ihre Produktion haben wir
ohne starke Vergrößerung der Anbauflächen außerordentlich gehoben. Sie
betrug im Deutschen Reiche
*882/8<* .... 22,4 Millionen Tonnen,
*892/94 .... 33,9
*902/04 • • • 44,2
*9*2/*4 .... 50,4
wir sind so zum größten Kartoffelproduzenten in Europa, wenn nicht in der
Welt geworden. Das Streben der Züchter ist aber nicht nur auf Steigerung
der Erträge, sondern zugleich auch auf die Erhöhung der Haltbarkeit der
Kartoffel gerichtet. Die Wissenschaft hat die Gründe aufgedeckt, von denen
der höhere oder geringere Grad der Haltbarkeit abhängig ist. Auf der Grund-
lage dieser Erkenntnis ist schon manches gebessert worden, aber noch imrner
muß die Kartoffel als eine wenig haltbare frucht bezeichnet werden. Die
alljährlich eintretenden Verluste machen mindestens *0 % aus. Diesen ge-
waltigen Ausfall von über 5 Millionen Tonnen im Jahre zu beseitigen, ist
eine der großen Aufgaben unserer Volkswirtschaft. Aus der Kartoffel muß
ein haltbares Dauerprodukt gemacht werden. Schon in Friedenszeiten ist
diese Aufgabe in Angriff genommen worden. Man hat mit der Kartoffel-
trocknung begonnen, sei es, daß man geschnittene, rohe Kartoffeln durch
Feuergase, sei es, daß man gedämpfte Kartoffeln zwischen eisernen Walzen,
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Extrahierte Personennamen: Hermann_Schumacher
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Deutschland Doppelzentnern Europa Friedenszeiten
V. Krieg, Gewerbe und Handel
und Leitung der Wirtschaftskräfte hinter der Front ist für den
Enderfolg von ebenso entscheidender Bedeutung wie die der
zum Kampf mit der Waffe ausrückenden Truppen.
d. Die wirtschaftliche Zusammengehörigkeit aller
Erwerbs stände.
Allen deutschen Volksgenossen ist es längst zur furchtbaren Gewißheit
geworden, daß Deutschland in dem Kriege von einen Kampf zu
kämpfen hat, dessen Ergebnis über Sein und Nichtsein der deutschen Nation
und des deutschen Geistes in der Welt entscheidet. Immer klarer ist aber
auch die Absicht unserer Feinde geworden, uns durch die Zertrümmerung
unserer Wirtschaft und durch der: vollständigen Abschluß vom Welthandel
niederzuzwingen, uns wirtschaftlich auszuhungern. Gerade hier drohen uns
sicher viel größere Gefahren als jedem unserer Gegner.
Keine andere Einsicht vermag darum dringlicher als der Ernst unsrer
kriegswirtschaftlichen Lage dem einzelnen zu predigen, daß, wie in mili-
tärischem, genau so auch in wirtschaftlichem Sinne Opferfreudigkeil und
Hingabe an die große Forderung der Zeit eines jeden Deutschen höchste
Pflicht ist. wie bei den Kriegern in: Felde die Vorbedingung des Erfolges
das verständnisvolle Zusammenwirken der Kräfte und bestmöglicher Aus-
nutzung der technischen Hilfsmittel und der Naturbedingungen ist, so ist es
auch bei den friedlichen Streitern daheim, die in einem nicht minder wichtigen
Kampfe stehen. Zeder von uns muß sich in seinem Kreise als Staatsbürger der
Solidarität der volkswirtschaftlichen Interessen von Grund seines Herzens
bewußt sein. Soll sie aber erreicht werden, so bedarf es hier wie dort der
Unterordnung eigner wünsche unter den Gemeinsamkeilsgedanken, der
Befreiung von aller kleinlichen Mißgunst, wie sie die Verschiedenheit des
Glaubens, der Partei und der Bildung in vielen unsrer Volksgenossen
großgezogen hat, und der freiwilligen, auf verständiger Einsicht beruhenden
Unterordnung unter anerkannte Führerschaft.
Kaum je ist in überwältigenderer weise das Gefühl der wirtschaftlichen
Zusammengehörigkeit aller Erwerbsstände Deutschlands zuin Ausdruck ge-
kommen als auf der am 28. September in Berlin abgehaltenen Versammlung,
in der aus allen Teilen des Reiches die berufenen Vertreter des Handels,
der Landwirtschaft, der Industrie, des Handwerks und Gewerbes ihren ein-
mütigen Zusammenschluß und ihren kraftvollen willen bekundeten, den
dem Vaterland aufgedrängten Existenzkrieg auch auf wirtschaftlichem Gebiete
mit allen Kräften durchzuführen und in stetiger Entschlossenheit durchzuhalten
bis zu einem Ergebnis, das den ungeheuren Opfern des Krieges entspricht
und seine Wiederkehr ausschließt.
Alle Kämpfe auf dem heißumstrittenen Boden der deutschen
wirtschafts- und Sozialpolitik ruhen, weil nur Einmütigkeit
und Opferwilligkeit aller Volksgenossen auf wirtschaftlichem
Gebiete den militärischen Erfolg der deutschen Waffett krönen
können.
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Extrahierte Personennamen: Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Berlin
Iii. Unsere Marine
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Japan mit seiner gewaltigen Heeres- und Flottenmacht auf den deutschen
Äußenposten an der ostasiatischen Rüste. Nach heldenmütiger, zweimonatiger
Gegenwehr ist Tsingtau gefallen. Das ist die Geschichte unseres rechtlich
erworbenen und wider alles Recht geraubten Stützpunktes an Chinas Küste.
Jetzt ist er in den Händen des Räubers, aber Deutschland wird nie aus sein
wohlerworbenes Besitzrecht verzichten, ebensowenig wie aus die andern
Kolonien, welche ihm von den Engländern und Japanern und Franzosen
geraubt worden sind.
O. Die Schul- und Versuchschiffe.
In unsern heimischen väfen gibt es außer den Beständen der Heimat-
slotte eine große Zahl von Kriegsschiffen und Fahrzeugen, die wenig ge-
nannt werden, aber trotzdem nicht minder wichtig und nötig sind: das sind
die Schulschiffe und versuchschisse. Man hat Seekadetten-Schulschisfe
und Schisssjungen-Schulschisse, ferner Artillerie-Schulschisse und Torpedo-
Schulschiffe. Aus den ersteren erhalten die Seekadetten, der Nachwuchs
des Seeoffizierkorps, ihre erste kriegsseemännische Ausbildung, auf den
zu zweit genannten die Schiffsjungen, der Nachwuchs des Deckoffizier- und
Unteroffizierkorps der Marine. Artillerie-Schulschiffe und Torpedo-Schul-
schiffe dienen dazu, Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften in der
Kenntnis und Handhabung der Geschütze, Torpedos und Torpedorohre
sowie im praktischen Schießen auszubilden. Dazu kommen Heizer- und
Maschinisten-Schulschiffe, Minen-Schulschiffe, außerdem je ein Artillerie-,
Torpedo- und Minenversuchschiff, um neue technische und militärische
Erfindungen zu erproben. Diese Schiffe, deren Zahl in Friedenszeiten eine
sehr stattliche ist, sind zum großen Teil alt und nicht mehr kriegsbrauchbar.
Ein Teil von ihnen muß jedoch verhältnismäßig modern armiert sein, weil
sonst die auf ihnen Auszubildenden nicht das lernen würden, was sie brauchen,
um an Bord der Hochseeflotte und der Auslandschiffe an den Kanonen
und Torpedorohren das Höchste zu leisten. Selbstverständlich ruht im Kriege
die schulmäßige Ausbildung bis zu einem gewissen Grade.
Zu Schul- und Ausbildungszwecken hat die Marine auch am Lande
umfangreiche Anstalten für das Offizierkorps und seinen Nachwuchs,
ebenso für die Deckoffiziere und die Marineingenieure. Da ist die Marine-
akademie, die Marineschule und die Deckoffizierschule. Es läßt sich
ohne weiteres denken, daß man in der Marine außerordentlich viel lernen
muß, einerlei, welche Laufbahn jemand einschlägt. Die Anforderungen
beschränken sich nicht nur auf rein praktische Dinge; auch wissenschaftliche
Arbeit ist zu leisten: moderne Sprachen, Naturlehre, Mathematik, für
höhere Offiziere Seekriegsgeschichte, Völkerrecht, Volkswirtschaft usw.
In der deutschen Marine zeichnen sich alle, ob sie nun Seeoffizier, Marine-
ingenieur oder Unteroffizier und Deckoffizier werden wollen, durch ein
reges wissenschaftliches Streben aus und versuchen neben den Dingen, die
sie für den praktischen Dienst lernen müssen, ihr Missen so weit wie möglich
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TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Japan Tsingtau Chinas Deutschland Artillerie-Schulschiffe Heizer- Friedenszeiten